Jugendagentur Heidelberg eG

radio im klassenzimmerRadio im Klassenzimmer ist ein Projekt der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Baden-Württemberg, bei dem es darum geht, einen Radiobeitrag zu erstellen und die Medienkompetenz von Schüler*innen zu fördern. Das Projekt wendet sich an Schulklassen und ist für die Schulen kostenfrei.


Das Projekt findet an drei Tagen statt. An zwei Tagen kommen Medienreferent*innen an die Schule und erstellen mit den Schüler*innen die Beiträge. Am dritten Tag findet ein Besuch bei dem Radiosender BigFM in Stuttgart statt, der Kooperationspartner des LKJ ist.

Während einer Fortbildung lernte ich zwei Mitarbeiterinnen des LKJ kennen, die mir von dem Projekt erzählten. Was sie mir erzählten gefiel mir sehr und führte dazu, dass ich das Projekt Herrn Uhl (Klassenlehrer einer VAB Klasse - Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf) vorstellte. Da ihm das Projekt auch gefiel, stellten wir für das Schuljahr 2018/19 einen Antrag und bekamen die Bestätigung, dass das Projekt stattfinden könne.

Im nächsten Schritt besprachen wir das Projekt mit den Schüler*innen der Klasse und nach deren Zustimmung fing dann die eigentliche Arbeit an. Zuerst ging es darum, ein Thema auszusuchen. Am Ende gab es zwei Themen mit nahezu gleicher Stimmenanzahl: das Thema Gewalt (12 Stimmen) und das Thema Respekt (11 Stimmen). In Kleingruppen wurden anschließend Fragen erarbeitet, die Lehrkräften und Schüler*innen der JGS gestellt werden sollten.

Am 17. und 18.12.18 (Montag und Dienstag) kamen dann die Medienreferenten der LKJ. Am ersten Tag war Herr Ackermann allein, da sein Kollege Herr Rau krankheitsbedingt nicht kommen konnte. Am zweiten Tag waren dann beide anwesend. Am Montag führte Herr Ackermann in die Erstellung eines Radiobeitrags ein und erklärte, wie mit den Aufnahmegeräten umzugehen ist. Die Schüler*innen teilten sich anschließend in vier Gruppen auf, jeweils zwei Gruppen zu jedem Thema. Im Anschluss besprach Herr Ackermann die vorbereiteten Fragen mit den einzelnen Gruppen. Nachdem die Gruppen mit den Aufnahmegeräten vertraut waren ging es los mit den Interviews.Wobei es nicht immer einfach war Interviewpartner*innen zu finden:mal wurden Klassenarbeiten geschrieben, mal trauten sich die Schüler*innen nicht vors Mikrofon. Letztendlich erklärten sich jedoch etliche Schüler*innen bereit, an den Interviews teilzunehmen. Nach dem die erste Runde der Interviews im „Kasten“ waren, ging es darum diese zu „sichten“, sprich auf Brauchbarkeit zu überprüfen. Im Anschluss zogen die Gruppen nochmals durch die Schule, um weitere Interviews zu führen. Somit zog sich der Morgen ins Land und alle waren froh, als sie eine große Pause machen konnten. Nach der Pause begann dann die erste Phase des Zusammenstellen des Beitrags, die sich bis zum Ende des ersten Tages zog.

Am Dienstag ging es dann darum, die Gruppenbeiträge zu erstellen. Wer dachte, dass dies schnell von statten ging, der hatte sich getäuscht. Neben der erneuten Überprüfung der einzelnen Interviews auf deren Brauchbarkeit, ging es darum, einen Einleitungstext zu verfassen und einzusprechen. Im weiteren Schritt wurde dann aus den ganzen Interviews der einzelnen Gruppen der Beitrag zusammen gestellt: Einzelne Passagen wurden aus den verschiedenen Interviews herausgeschnitten und neu zusammen gesetzt. Zum Ende des Tages wurden dann alle Beträge in großer Runde vorgestellt. Die Ergebnisse waren verblüffend gut und so waren auch „fast“ alle sehr zufrieden. Fast alle, weil - wie sollte es auch anders sein - nicht alle Feuer und Flamme für das Projekt waren.

Am 11.01.19 war dann der Besuch bei BigFM. Neben einer Führung durch den Sender konnte die Schüler*innen auch all ihre Fragen, die sie im Unterricht vorbereitet hatten, loswerden. Einer der vier Beträge der Schüler*innen gefiel den Mitarbeitern von BigFM so gut das sie ihn sendeten.

Die Beiträge:

Gewalt.mp3


Gewalt2.mp3


Respekt.mp3


Respekt2.mp3



Die Besichtigung im Einzelnen: Im Hauptaufnahmestudio erfuhren wir vor der Moderatorin, wie eine Radiosendung abläuft. Wir waren live dabei wie ein Radiobeitrag regionalisiert wurde: Dabei wird ein Beitrag aufgenommen, in dem alle Regionen erwähnt werden, die zu den Sendegebieten gehören. Im Anschluss werden Kopien für jede Region erstellt, in denen immer nur die Region des Sendegebiets benannt wird. Die Beiträge werden dann später alle zeitgleich in den jeweiligen Regionen gesendet.

Ebenso konnten sich die Schüler*innen einmal selbst als Radiomoderator versuchen und in einem zweiten Studio einen vorgegebenen Text aufnehmen (der allerdings nicht gesendet wurde). Ein Moderator zeigte uns, wie das Aufgenommene anschließend bearbeitet wird. Er erklärte uns unter anderem, wie kleine Sprechfehler korrigiert werden und wie die Aufnahme in einen Beitrag eingebunden wird. Außerdem wurde uns weitere Aufgabenbereiche erklärt, z.B. die Annahme von Telefonaten oder das Zusammenstellen von Verkehrsmeldungen.

Im Anschluss an die Besichtigung des Radiosenders stand noch Shopping auf dem Plan, da das Wetter zum Verweilen im Freien nicht gerade angetan war (nasskalt und leichter Schneefall bzw. Regen) ging es die nah gelegenen Geschäfte.

Alles in allem hat das Projekt den Schüler*innen sehr gut gefallen und war eine sehr gute Erfahrung für sie! Das Projekt ist allen Schulen nur wärmstens zu empfehlen.

Bericht von Karl-Heinz Lauber Jugendsozialarbeiter der Johannes-Gutenberg-Schule